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Warum ein eigenes Fair-Siegel?

Warum ein eigenes Fair-Siegel?

Der Einsatz für Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen gehört bei Unverpackt für alle untrennbar zusammen. Deshalb kaufen wir unsere Lebensmittel möglichst aus Deutschland bei selbstständigen Landwirten ein. Wenn das nicht geht, zum Beispiel weil die Pflanze nur in tropischen Gefilden angebaut werden kann, suchen wir uns Lieferanten, die Produkte aus fairem Handel liefern.

Dabei sind viele unserer Waren bei der „Fairtrade Labelling Organizations International‟ (FLO) zertifiziert. Das ist eine weltweite Dachorganisation, die den Fairtrade-Handel fördert und Fairtrade-Zertifizierungen vergibt. Die FLO besteht aus verschiedenen nationalen Fairtrade-Organisationen, die gemeinsam Standards entwickeln und Produkte mit Fairtrade-Siegeln kennzeichnen.

Diese Standards bestimmen die Mindestpreise für die Produkte. So wird den Produzenten vor Ort eine nachhaltige Existenz ermöglicht. Über die gerechte Bezahlung hinaus vergibt die FLO eine Fairtrade-Prämie, die in soziale, wirtschaftliche und umweltschützende Projekte investiert wird. Die Standards legen auch Richtlinien für menschenwürdige Arbeitsbedingungen fest. Das bedeutet nicht nur ein Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit. Die FLO achtet auch auf den Arbeitsschutz und darauf, dass niemand länger als acht Stunden am Tag arbeitet. Außerdem muss es vor Ort saubere Toiletten, Zugang zu sauberem Trinkwasser und Pausenräume geben. Aber nicht alle unsere Projekte, von denen wir Waren beziehen, sind zertifiziert. Manche gehen mit ihrem Impact über die FLO-Zertifizierung hinaus.

Unser eigenes Fair-Siegel

Wir als Unverpackt für alle gehen daher einen Schritt weiter und setzen unsere eigenen Standards. Deshalb vergeben wir auch ein eigenes Fair-Siegel. Denn es sollte bei der Fairness auch um ökologische Fairness gehen. In unseren Augen darf der Umweltschutz und der Erhalt des natürlichen Lebensraums der Menschen, etwa der von indigenen Urwaldvölkern, nicht vernachlässigt werden. Zudem sichert eine intakte Umwelt vielen Generationen ein Einkommen. Mit diesem Anspruch suchen wir uns die Anbauprojekte, mit denen wir zusammenarbeiten, spezifisch aus. Am Anfang erforderte das noch viel Recherche. Inzwischen sind wir recht gut vernetzt.

Unverpackt für alle Fair-Siegel

Selbstbestimmte Kooperativen

Einige unserer Kooperationen funktionieren aber auch ganz ohne Zertifizierung durch eine große Fairtrade-Organisation, weil sich die Bauern und Bäuerinnen selbstbestimmt zusammenschließen und den Verkauf gleich selbst übernehmen. Das finden wir besonders unterstützenswert.

Ein gutes Beispiel hierfür ist das Anbauprojekt für Kaffee, der Kleinbauern-Kooperative Cocrebistol in Honduras.

Die Bauern und ihre Familien haben genug zu essen, die Kinder können an die Oberschule gehen. Um die Feldarbeit zu erleichtern, besitzt die Kooperative heute Maultiere, die ihnen beim Schleppen der schweren Säcke helfen. Dem war nicht so, als die Landwirte sich noch nicht zusammengeschlossen haben. Die Kaffeepflanzen wachsen übrigens in Mischkultur mit Papaya und Palmen. Das hilft die Biodiversität zu erhalten.

Zusätzlich unterstützen wir unsere Partner dabei, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten. So wurde für den Pfefferanbau in der Region Kampot (Kambodscha) eine besonders sparsame Tröpfchenbewässerung geschaffen. Mit den Einnahmen aus dem fairen Handel, konnte in Kampot außerdem eine Schule gebaut werden.

Zum Schutz der Regenwälder trägt unsere Kooperation mit den Teepflückerinnen im Norden von Laos bei. Dort sammeln Angehörige des sinotibetischen Puh Noy-Volkes die Samen der wilden Teesträucher und pflanzen diese in den Regenwald ihrer Umgebung ein. Durch das Sammeln der wilden Samen wird die ursprüngliche Genetik des Wildtees erhalten.

laotische erntehelferin auf tee plantage

Engagiert gegen Diskriminierung

Auch Aspekte von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit spielen für uns bei der Vergabe unseres Fair-Siegels eine Rolle. Zum Beispiel gilt in Burkina Faso die Landwirtschaft als reine Männerarbeit. Frauen werden somit von einem der wenigen Arbeitsmarktsektoren des Landes ausgeschlossen. In der Kooperative, von der wir unsere Cashews und Mangoscheiben beziehen, arbeiten deshalb ausschließlich Frauen. Dort werden die Produkte auch gleich verarbeitet.

Fazit

Fairtrade wird meist darauf reduziert, dass ein angemessener Lohn gezahlt wird und darauf, dass keine Kinderarbeit stattfindet. Dabei haben die Rohstoffe, für welche die Landwirte bezahlt werden, den geringsten Anteil an der Produktion und Preisgestaltung. Das Rösten, das Mahlen und Weiterverarbeiten findet auch bei vielen Fairtrade-Projekten nicht in den Gemeinden statt, die eigentlich unterstützt werden sollen.

Wir stellen in Sachen Fairtrade an uns und unsere Handelspartnern hohe Ansprüche. Besonders bei Waren aus dem globalen Süden, wo die Lebensmittelindustrie Armut und fruchtbare Böden gleichermaßen rücksichtslos ausbeutet, schauen wir genau hin. Diesen Anspruch drücken wir mit dem Fair-Siegel aus. Mit unseren Partnern haben wir unsere Standards klar vertraglich festgelegt. Deren Einhaltung wird zwei Mal im Jahr von unabhängigen Agenturen überprüft.

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